Seiten

.

.

Freitag, 31. Januar 2014

Bangkok - Die Stadt der Extreme

Mit der Fähre ging es über Koh Samui zurück aufs Festland. Ein Buss hat mich dann zur Bahnstation in Surat Thani gebracht. Mit dem bereits erwähnten Übernachtzug ging es auf nach Bangkok. Die Nacht im Zug war ganz angenehm. Auf engsten Raum hat man sein eigenes gemütliches Bett. Das gibt auf jeden Fall einen Pluspunkt für das Zugfahren in Thailand. Am nächsten Morgen sind wir dann langsam durch die Vororte Bangkoks gefahren bis ich endlich in am Hauptbahnhof angekommen bin.  Bangkok. Hier treffen Extreme aufeinander. Arm und Reich, Blechhütten und Wolkenkratzer, Straßenmärkte und Fine Dining Restaurants, lokal und kosmopolitisch, Tuk-Tuks und Sportwagen. Und ich könnte da noch fortfahren. Bangkok ist eine Stadt mit unglaublichen Kontrasten. Du bist in einer riesigen, futuristischen High-End-Shoppingmall. Gehst du heraus, findest du dich mitten in einem Aufstand wieder, bei dem die komplette Straße belagert wird. Eine Straße weiter findest du dich inmitten einer kunterbunten Rotlichtmeile wieder. Wenn du an den Fluss gelangst schippern dich die Einheimischen in einer kleinen Holzschunke durch die Kanäle Bangkoks, um am Ende mit dem Skytrain durch die Häuserreihen Bangkoks zu düsen. Versteht ihr was ich meine? Wo man in Bangkok auch hingeht, es wartet immer etwas Neues auf einen. In Bangkok gibt es kein wirkliches Zentrum, was mich zunächst sehr irritiert hat. Die Wege sind also recht weit. Ich nehme mich da nicht zurück. Nach dem ersten Tag habe ich Bangkok gehasst. Dreckig, überall Menschen, eine Staubwolke hängt über der Stadt, Lärm überall und endlos weite Wege. Das war nichts für meine Seele, die sich gerade nach monatelangen Strand und Inselleben überfordert gefühlt hat. Auf dem Weg zu meinem Hostel kam ich dann aus der U-Bahn und fand mich doch gleich direkt in einen der vielen Aufstände in Bangkok wieder. Wow, was für ein warmer Empfang. Nach dem ersten Tag war mir klar, hier halte ich es nicht lang aus.




 
Aber das Geheimnis in Bangkok besteht darin, hinter die Kulissen zu schauen. Je mehr Orte ich die nächsten Tage besucht habe, desto interessanter wurde Bangkok. Nach ein paar Tagen fühlte ich mich dann doch sehr wohl. Bangkok ist einfach mit keiner anderen Stadt, in der ich bis jetzt war, zu vergleichen. Die Mischung aus thailändischer Kultur und Tradition, gepaart mit einer modernen, westlichen Lebensweise und einer futuristisch europäisch-amerikanischen Ausrichtung gibt Bangkok einen ganz besonderen Charme. Am Ende meines Aufenthaltes war ich so hin und weg von Bangkok, dass Bangkok hinter Melbourne auf Platz 2 der Lieblingsstädte auf meiner Reise landet.
Auch das Hostel Bodega zählte zu einen der besten, wo ich bis jetzt in Asien war. Hier konnte man sehen, was Gastfreundlichkeit bedeutet. 3 amerikanische Brüder haben hier ein modernes Hostel eröffnet. Das Schöne ist, dass sie als Eigentümer hier auch arbeiten. Sie kümmern sich um einen, sie kennen alle bei Namen, in der Nacht haben sie immer zu Trinkspielen eingeladen und überhaupt haben sie jeden Tag aufs Neue versucht alle Leute im Hostel zusammenzubringen. Ich hatte echt super gesellige Abende im Bodega Hostel. Hier konnte man sich perfekt vom „Stress“ Bangkoks erholen, da es in einer abgelegenen Seitenstraße im im etwas reicheren Stadtviertel Sukhumvit liegt.

Das Hostel Bodega


Die ersten Tage musste ich ein paar organisatorische Dinge erledigen. Danach bin ich ein wenig durch Bangkok geschlendert. Mit einem Boot ging es die Kanäle entlang bis ich an einer Art Minarett gelandet bin, von wo aus man einen schönen Ausblick über Bangkok hatte. Von dort ging es auf die Khao San Road, die wohl touristischste Straße in Bangkok. Nach einem Besuch des Lucky Buddha ging es in den Kulturbezirk, wo ich einen Tempel besucht habe. Mit einer Fähre ging es dann noch ein wenig den Fluss entlang. Den Grand Palace wollte ich am letzten Tag noch besuchen, aber er war leider schon geschlossen. Aber ich komme ja nochmal zurück nach Bangkok. 



















Einen anderen Tag habe ich einen Ausflug nach Kanchanaburi gemacht. Kanchanaburi liegt ungefähr 150km westlich von Bangkok nahe der Grenze zu Myanmar. Es ist voll allem berühmt durch die „Brücke am Kwai“.  Im 2.Weltkrieg ließen hier die Japaner die Kriegsgefangenen in Rekordzeit eine Zugstrecke bis nach Myanmar verlegen. Tausende sind dabei ums Leben gekommen. Die Bahnstrecke wird deshalb auch Death Railway genannt. Die Amerikaner bombadierten und zerstörten schließlich die Brücke am Kwai. Heute ist es ein historischer Ort, der aber auch landschaftlich einiges zu bieten hat. Wir haben zunächst ein Kriegsmuseum besucht, dann haben wir die Brücke selbst besichtigt und schließlich konnten wir noch auf einer 1,5-stündigen Zugfahrt tolle Impressionen des Flusses und der Berge ergattern. Nach dem Mittagessen am Fluss ging es dann noch zu einem Wasserfall bevor es zurück nach Bangkok ging.











Dienstag, 21. Januar 2014

Backpacking total in Koh Phangan



So jetzt sitze ich gerade in meinem gemütlichen Bett im Zug nach Bangkok mit einem gut gekühlten Chang-Bier und wage mich mal an den versprochenen 2.Teil vom Jahresstart. Mit der Fähre ging es am 13.Januar auf nach Koh Phangan. Ihr ahnt es vielleicht schon. Die weltberühmteste Fullmoon Party stand auf dem Programm am 15.Januar. Ich muss jetzt schon einmal im Voraus sagen, dass die meisten Bilder dieses Eintrages keineswegs widerspiegeln, was ich hier die ersten 3 Tage gemacht habe. Koh Phangan wird seinem Ruf als reine Partyinsel vollkommen gerecht. Selbst in meinem Hostel lässt man nicht mal Leute über 35 Jahre einchecken, weil sie nur junges Partyvolk im Hostel haben wollen. In Koh Phangan bin ich ganz ganz tief in die ultimative Backpackerkultur versunken. 3 Tage lang hieß es Feiern bis nach Sonnenaufgang. Das Tageslicht habe ich selten gesehen. Und außer dem Hostel, Restaurants und den Partylocations habe ich auch Nichts weiter gesehen von der Insel. Aber ich war darauf vorbereitet und wusste, was auf mich zukommen würde. Backpacking total! Feiern und sich treiben lassen als ob es keinen Morgen gäbe. Ich weiß gar nicht, was ich hier alles erzählen kann. Ich könnte ein Sonderheft über ganz spezielle Momente auf Koh Phangan hier veröffentlichen. Manch Einen wird es schockieren, aber ein paar Erlebnisse muss ich hier erzählen, da es einfach so ist wie es ist: Endloses Feiern auf Koh Phangan.
Mein Abenteuer auf Koh Phangan begann gleich am ersten Abend. Über die Fullmoon Tage strömen tausende Backpacker auf die Insel. Bereits vor und auch nach der eigentlichen Fullmoon Party finden zahlreiche Partys auf der ganzen Insel statt. Mit den Leuten aus dem Hostel ging es zum Strand in Haad Rin, wo in 2 Tagen dann auch die Fullmoon Party stattfindet. Der erste Eindruck war schon mal sehr vielversprechend. Feuershows, Bucketstände und Nachtclubs entlang des gesamten Strands. Auch bei einer Poolparty habe ich vorbeigeschaut. Ansonsten war der erste Abend nicht so spektakulär. OK, spektakulär genug, um erst 5 Uhr morgens nach Hause zu kommen. 
Es ist so lustig. Am nächsten Tag hat man fast niemanden gesehen im Hostel. Abends kommen dann alle aus ihren Zimmern, ähh Betten, herausgekrochen. Eigentlich kann man die Rezeption zwischen 10 Uhr und 20 Uhr schließen, da alle Schlafen oder irgendwo Energie aufladen. Tagsüber bin ich nochmal nach Haad Rin gefahren, um mich für die Fullmoon Party auszustatten. Naja, am zweiten Abend kam dann schon ein Kracher. Wir entschlossen uns gegen 23 Uhr zur Eden Party zu fahren. Diese Party war so mit das Beste, was ich bis jetzt gesehen habe. Eigentlich fande ich diese Party von der Stimmung her sogar noch besser als die Fullmoon Party am nächsten Tag. Wo fange ich denn da jetzt an. Also zunächst mal muss ich erwähnen, dass Koh Phangan in etwa das gleiche Profil aufweist wie Koh Tao. Es ist ziemlich bergig und es gibt nur ein paar betonierte Straßen. Das Problem war, dass die Eden Party auf der anderen Seite der Insel war. Blauäugig sind wir dann in eines der Taxis gestiegen. Wir mussten 300 Baht bezahlen, was echt viel ist für Thaiverhältnisse. Aber schon bald wurde uns klar, warum. Die Eden Party lag in einer kleinen Bucht auf der anderen Seite der Insel. Es führt lediglich eine kleine Straße - nennen wir es besser Pfad - durch den Dschungel und die Berge Koh Phangans. Die Straße war unbefestigt und die Steigungen glichen einer Achterbahn. Keiner war darauf vorbereitet. Und wir saßen auf einer Ladefläche eines Pick-Ups. Angetrunken. 1 Stunde daurte die Fahrt. Das war ein einmaliges Erlebnis. Und dann kamen wir zur Party. Eine Art Klippenbar, von der man direkt aufs Meer schauen konnte. Man musste über Felsen klettern, um dorthin zu kommen. Keine Menschenseele dort, außer dem Partyvolk. Zu bester elektronischer Musik wurde getanzt. Und dann ging die Sonne auf. Was für ein magischer Moment an diesem Ort. Dass hättet ihr sehen müssen. Ich nehme ja immer keine Kameras mit auf Partys. Aber bei dieser Party, glaubt mir, hätte ich Euch unheimlich gern Bilder präsentiert von der Fahrt dorthin und dem Ort selber, weil das einfach nur von einer anderen Welt war. Gegen 7 Uhr morgens mussten wir dann mit 0% Energiereserven wieder die 1-stündige Heimfahrt durch den Dschungel und die Berge antreten. Was für eine Nacht. Leider durch die Abgeschiedenheit wurden auf dieser Party auch ziemlich viele Drogen jeglicher Art konsumiert. Am frühen Morgen sahen wir sogar einen Mann vom Klo kommen mit einer Nadel in der Hand, der sich irgendwas gefixt hat. Das geht dann natürlich zu weit. Aber an sich, eine klasse Party!

Am dritten Tag kam dann die Fullmoonparty. Ich hatte von 8 Uhr morgens eigentlich den ganzen Tag bis 22 Uhr abends geschlafen. Nur zum Essen und Trinken bin ich aufgestanden. Eigentlich wusste ich gar nicht wie ich an diesem Abend noch eine Party überstehen soll. Aber wir sind ja hier nicht zum Spaß, ne? Es ist schließlich der Tag, auf den Alle gewartet haben. Fullmoon Party. Also hieß es 22Uhr aufstehen (das klingt so geil). Ein paar Energydrinks ala Red Bull haben beim Aufwachen geholfen. Dann bemalten wir uns mit Neonfarbe und jeder bekam erstmal einen tollen Eimer voll Alkohol. Beim Beerpong haben wir uns weiter aufgewärmt. Gegen 23 Uhr ging es dann los zum Strand in Haad Rin. Ungefähr 30000 partywütige Backpacker verwandeln den Strand in ein Farbenmeer. Bis zu 30 Soundsysteme wurden aufgebaut. Überall tanzen Leute. Es ist ein einmaliges Erlebnis, selbst wenn man keine Party mag. Ich will hier nicht erzählen, was in dieser Nacht alles passiert ist. Es war Einiges. Es waren super peinliche Momente dabei, aber auch Momente, bei denen ich immer noch nicht aufhören kann zu lachen. Falls ihr es wissen wollt, fragt mich persönlich. 10:08 Uhr morgens am nächsten Tag schaute ich das letzte mal auf die Uhr bevor ich eigentlich klinisch tot ins Bett gefallen bin. 5 Uhr, 8 Uhr, 10 Uhr. 3 Tage am Stück feiern bis in die Morgenstunden. Das wars. Ich kann nicht mehr. Ich brauche eine Pause. Koh Phangan hat alles aus mir heraus gekitzelt. Die allerletzten Energiereserven. Was bleibt nach 3 Tagen Party, sind unvergessliche Erinnerungen und Momente. Die Eden Party erhebe ich höchstpersönlich zur weltbesten Party der Welt. Die Fullmoon Party hat sich einfach durch grandiose Geschehnisse ausgezeichnet. Ich erzähle Euch die ganze Geschichte zu Hause, liebe Freunde. Liebe Eltern, ihr wollt das besser nicht hören ;-) Schade, Schade, dass ich Euch das Ausmaß der 3 Partys nicht mit Bilder bestätigen kann.




  
Am nächsten Tag ging nichts mehr. Bis 15 Uhr nachmittags dauert es bis ich überhaupt eine Auge aufbekommen habe. Gefrühstückt habe ich um 17 Uhr. Unglaublich, aber wahr. Ich glaube ich habe in den 3 Tagen den Zenit des Feierns erreicht. So etwas werde ich nicht mehr erleben.

Nach einem Tag der Regeneration bin ich wieder voll auf den Beinen. Hey, auch mit 26 bin ich immer noch in der Lage 3 Tage Party mit 120%-igen Einsatz wegzustecken. Das soll mir mal Einer nachmachen. Haha. An meinem letzten Tag habe ich mich dann aber auf die Tugenden des Reisens besonnen. Ich habe mir einen Scooter gemietet und habe die Insel erkundet. Und siehe da, Koh Phangan hat tatsächlich noch mehr zu bieten als nur Party nonstop. Wasserfälle, schöne Strände, versteckte Buchten und und und. Hier kann ich Euch wieder haufenweise Bilder präsentieren.











 
Heute bin ich dann abgereist. Mit der Fähre ging es 3,5 Stunden über Koh Samui zurück aufs Festland. Nach weiteren 1,5 Stunden im stylischen Bus bin ich am Bahnhof von Surat Thani angelangt. Naja und nun sitze ich, wie schon erwähnt, im Zug nach Bangkok. Seit langem kann ich Euch mal wieder eine Momentaufnahme liefern. Ich sitze nun hier im Zug und denke zurück. Mein Gott, die Partys auf Koh Phangan, das traumhafte Koh Tao, Sylvester in Phi Phi. Und das sind ja nur die Erlebnisse der letzten Wochen. Ich weiß einfach nicht, wie ich diese ganzen Eindrücke verarbeiten soll. Ungelogen, bei dem, was ich gerade so erlebe, vergesse ich fast, dass ich 2 Jahre in Australien war. Man ist überwältigt von den Emotionen und Erlebnissen. Aber irgendwie fragt man sich natürlich auch, was da noch kommen soll. Habt ihr Euch nur mal die Titelbilder von meinen Facebook-Alben angesehen. Da läuft es mir kalt den Rücken herunter. Ich denke immernoch, dass jeder Tag hier einfach nur ein Traum sein muss. Wie kann jemand, der vor fast 3 Jahren gerade ein Studium abgeschlossen hat und noch nie richtig arbeiten war, sich so eine Masse an Träumen erfüllen? Ich weiß es einfach nicht. (Fast) alle Träume sind erfüllt und genau deshalb - da bin ich ganz ehrlich - freue ich mich riesig darauf in ein paar Monaten endlich wieder nach Hause zu kommen. Denn nur die Rückkehr zur Realität und zum Alltag wird mich erkennen lassen, dass diese Traumwelt der letzten 900 Tage tatsächlich real war. Ich steige nun ins "entgültig" letzte Kapitel dieser Reise ein. Nach dem Trip durch die Dschungel von Thailand, Laos und Kambodscha geht es nach Hause. Ganz unabhängig vom Kontostand. Es wird Zeit. Da ist noch ein anderer Grund dafür. Seitdem ich nach Asien gekommen bin, reise ich hauptsächlich alleine. Anders als in Australien, gibt es hier viel häufiger Reisegruppen, die lieber unter sich sind. Auch bleiben die meisten nur ein paar Tage, so dass es schwieriger ist wirklich engen Kontakt aufzubauen. Mir fehlt es ein wenig, wie in Australien, etwas länger an einem Ort zu sein. Mehr als zuvor wünschte ich mir einen Freund von zu Hause an meiner Seite zu haben. Als Melli und Julian mich auf Koh Tao besucht haben, war ich so glücklich, weil man sich einfach mal wieder mit vertrauten Leuten austauschen konnte. Viel öfter würde ich gern meine Erfahrungen mit jemanden teilen. Aber das ist Backpacking! Daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Ich muss auch gestehen, mittlerweile habe ich soviele Leute kennengelernt, es wird irgendwann einfach zu viel. Hier in Asien triffst du jeden Tag neue Leute. Teilweise habe ich gar keine Lust mehr mich mit Leuten zu unterhalten. Aber das sind wirklich nur nichtige negative Sachen. Die Positiven überwiegen selbstverständlich. Ich kann zum Beispiel gar nicht glauben, dass mich in letzter Zeit soviele Leute als Australier halten. Englische Muttersprachler fragen mich wirklich auf Grund meines Akzentes, ob ich aus Australien komme. Solche Momente wiederum zeigen dir dann, dass es absolut richtig war für so eine lange Zeit wegzugehen. Ich könnte echt Bücher schreiben.

Mein Bier ist nun alle und ich muss schlafen gehen. Morgen wartet schließlich Bäängkock auf mich :)

Samstag, 18. Januar 2014

Wolke 7 auf Koh Tao

Wie das neue Jahr angefangen hat? Ein Wort: Phänomenal. Ich check es einfach nicht. Immer sitze ich da, schreibe, will eigentlich auch einmal was Negatives berichten, dann reibe ich mir die Augen und versteh die Welt nicht mehr, weil da schlichtweg nichts Negatives ist. Gerade sitze ich in Surat Thani am Bahnhof und warte auf meinen Zug nach Bangkok. Morgen schreiben wir Tag 900 dieser Reise. Ja, ich kann selbst den Kopf nur schütteln. 900 Tage, in denen der Lebenstil des Backpackers in Fleisch und Blut übergegangen ist. Hinter mir liegen 2 aufregende Wochen, in denen wieder ganz viel passiert ist. Soviel, dass ich 2 Einträge schreiben muss.

Nach meinem Ausflug nach Koh Phi Phi bin ich nach Phuket gefahren für 3 Tage. Patong ist der Hauptort, wo sich alles - mal wieder - um Party dreht. Ich brauchte aber eine Pause vom Feiern. Ich habe mich also in Phuket Town niedergelassen. Hier ist es ziemlich gediegen und sehr authentisch. Wenig Touristen und viel Thai-Erfahrungen. Ich habe einen Tag regeniert und bin dann die nächsten 2 Tage mit dem Scooter herumgefahren. Phuket ist ganz schön, aber einen wirklichen Knaller gibt es dann auch nicht. Ich habe es einfach genossen, den ganzen Tag mit dem Scooter herumzudüsen, denn gerade im Norden Phukets ist die Insel sogar ziemlich grün. Am ersten Tag habe ich den Süden der Insel erkundet. Dabei habe ich einen buddhistischen Tempel mitgenommen, zahlreiche Strände, einen Aussichtspunkt und bin dann ein wenig durch Patong geschlendert. Am zweiten Tag habe ich dann den Norden der Insel erkundet. Ein paar Wasserfälle wollte ich mitnehmen, aber die Thais verlangen doch tasächlich 200 Baht (5€) für den Eintritt. Naja, nach tausend gesehenen Wasserfällen viel es mir leicht, das auszuschlagen. So bin ich an ein paar Stränden im Nordwesten der Insel gelandet. Ich versteh gar nicht, warum Phuket eigentlich so populär ist bei Urlaubern, denn die meisten Strände hier sind maximal Durchschnitt und total überlaufen. Im Nordwesten habe ich dann aber doch noch einen tollen Strand gefunden. Da habe ich mich dann auch gleich mal niedergelassen und habe mein Buch gelesen. Abends bin ich dann nochmal nach Patong. Komischerweise trifft man hier soviele russische Urlauber. In Phuket spricht jede zweite Person russisch. Insgesamt bin ich über 250km mit dem Scooter in 2 Tagen gefahren. Kommt längst nicht an australische Verhältnisse heran ;-)Am letzten Abend habe ich dann nochmal den Nachtmarkt in Phuket Town besucht. Dort habe ich so einige Köstlichkeiten probiert und ein paar Straßenkünstlern zugesehen. Ich hatte ein paar ruhige Tage in Phuket, was mir sehr gut gefallen hat. Ansonsten kann man Phuket mitnehmen, aber man verpasst auch nichts, wenn man nicht nach Phuket kommt.

Aussicht vom Hostel
Das Lieben sie Alle in ganz Südostasien: Beton und tausende oberirdische Kabel und Leitungen


Tempel



Aussicht auf Kata und Karon Beach


Karon Beach


Patong


Bangla Road
Hier geht nachts die Post ab. Das touristische Zentrum Phukets.


Mein Lieblingsstrand in Phuket
Versteckt im Nordwesten


Abseits der touristischen Orte findet man auch idyllische Plätze


Aussicht auf Phuket Town


Nachtmarkt in Phuket Town


So nun haltet Euch aber fest. Denn jetzt komme ich zum Highlight dieses Beitrages. Nachdem ich nun einige Zeit an der Westküste Thailands (Andamanensee) verbracht habe, sollte es nun endlich auch an die Ostküste (Golf von Thailand) gehen. Es gibt dort 3 Inseln. Koh Tao, Koh Phangan und Koh Samui. Von Koh Samui wurde mir abgeraten. Koh Phangan ist vor allem interessant, wenn die Fullmoon Party stattfindet und Koh Tao ist wohl wie eine Pilgerstätte für Taucher, wo man günstig wie nirgend wo anders auf der Welt tauchen kann und es zudem eine gute Partyszene gibt. Mein erstes Ziel fiel also auf die Insel Koh Tao, da derzeit keine Fullmoon Party auf Koh Phangan stattfand. Schon die Reise dorthin war wieder ein Abenteuer für sich. Eigentlich war das Busterminal nur 15 Minuten Fahrt von Phuket Town entfernt. Der Minibus düste aber über ganz Phuket, um Leute einzusammeln, so dass mich die gesamte Fahrt zum Busterminal über 2 Stunden gedauert hatte. Hätte ich auch einfach ein Taxi nehmen können. Mit einem großen Bus ging es dann über Khao Lak und Khao Sok nach Surat Thani. Von hier aus bekam ich dann eine Reiseerfahrung der besonderen Art. Eine Übernachtfähre nach Koh Tao. Matratzen liegen direkt nebeneinander, so dass die gesamte Kabine ein einzig großer Kuschelraum ist :D Anstatt mit 3, 6 oder 8 anderen Leuten im Hostel, musste ich hier mein Schlafgemach mit über 50 anderen Leuten teilen. Überraschenderweise hatte ich einen richtig guten Schlaf, was man gar nicht denkt, wenn man dieses Bild sieht.

Kuschelalarm!!!


Pünktlich zum Sonnenaufgang 6:30 Uhr bin ich dann aufgewacht. Und aus dem Fenster konnte ich Land erspähen. Koh Tao. Leute ihr glaubt es einfach nicht. Koh Tao ist das absolute Paradies. Ein Ort, der zu den besten und schönsten Orten, wenn nicht sogar zum Besten, gehört, den ich bis jetzt in Südostasien besucht habe. Übers Tauchen und Feiern auf Koh Tao wurde mir ja schon Einiges erzählt, aber das die Landschaft hier auch so wunderschön ist, blieb mir bis jetzt verschwiegen. Superklares Wasser, geziert von, weißen Sandstränden und Palmen. Die gesamte Insel ist zudem recht hügelig. Koh Tao ist einfach die perfekte Mischung aus allem. Schöne Landschaft, traumhafte Strände, wenig Touristen, wenig bebaute Städte/Dörfer, relaxte Partyatmosphäre. Ja, dies ist einer der Orte, wo ich mir sogar vorstellen könnte zu leben. Und das hat hat schon Einiges zu sagen, denn das schaffen nur ganz wenige Orte auf meiner Reise. Es hat genau die richtige Größe. Es gibt nur wenige Ortschaften auf der Insel Im Hauptort Sairee kann man dennoch alles finden, was man braucht. Feiern kann man hier auch. Jedoch ist es vielmehr ein geselliges Trinken mit Spaß  als einfach nur Trinken und Frauen abschleppen, wie auf Phi Phi. Die Strände und Dörfer sind nicht zu überfüllt mit Touristen und wenn man ein wenig herumfährt, kann man sogar seinen eigenen Strand finden. Es ist schwierig zu beschreiben, aber die Mischung machts auf Koh Tao. Wie auf Wolke 7 eben. Mein bisheriger Lieblingsort in Thailand, Koh Lipe, ist bei weitem abgelöst. Koh Tao: The place to be...

Gleich die erste Nacht konnte ich das Nachtleben genauer inspizieren, da ich 2 Kanadier im Hostel getroffen hatte. Abendessen am Strand, danach ein Bierchen in einer Bar, wo man sich gegen Anmachen von Ladyboys erwehren muss, dann ein Cocktail an einer der Strandbars und dann  bei elektronischer Musik in einen der Strandnachtclubs abfeiern. Das ist genau nach meiner Vorstellung. Die nächsten 2 Tage habe ich dann die Insel mit dem Scooter erkundet. Da kann ich keine Worte drüber verlieren, da müsst ihr Euch ganz einfach nur die Bilder unten anschauen. Es gibt eine betonierte Hauptstraße auf Koh Tao. Die meisten abführenden Straßen sind Schotterstraßen, die über sämtliche Hügel, also eigentlich sind es schon Berge, führen. Nun stellt Euch vor, dass ihr mit eurem Scooter Steigungen von bis zu 20% auf diesen Straßen meistern müsst. Eine echte Herausforderung und ein echtes Risiko, was mich aber natürlich nur noch mehr angespornt hat mit meinem Scooter diese Straßen zu erkunden. Lehnt Euch zurück und genießt die Bilder. Und ja, es mal wieder nur eine klitzekleine Auswahl aller Bilder. Und nein, die Bilder sind nicht gefaket oder von jemand anderem geschossen wurden ;-)

Das Zentrum von Sairee



Sairee Beach
Der Hauptstrand



Und noch ein paar mehr Strände...







Und noch ein paar mehr Impressionen von der Insel










 Keine Straße ist zu steil, keine Straße ist zu sandig, keine Straße ist zu kurvig... nicht für mich ;-)





So nun eine Frage an Euch. Was haben Melbourne, Balladonia und Koh Tao gemeinsam? Richtig, sie haben mich alle um ein Jahr älter gemacht. Es war mal wieder Zeit Geburtstag zu feiern. Bin ich es ja fast schon gewohnt meinen Geburtstag mit anderen (eher fremden) Backpackern zu feiern, gab es dieses Geburtstag einen richtigen Kracher. Wie kann man Geburtstag nach fast 900 Tagen auf Reisen besser feiern als mit Freunden von zu Hause??? Mit zu Hause meine ich Hannover, Deutschland. Ich habe doch tatsächlich Besuch aus der Heimat bekommen. Zu meinem Geburtstag. Das Allein zauberte mir schon ein Lächeln an meinem Geburtstag auf die Lippen. Melli und Julian, die ich übrigens zum Letzten mal auf meiner Abschiedsfeier für Australien gesehen habe, sind vorbei gekommen. Wir haben natürlich den ganzen Tag Geschichten von zu Hause und von meinen Reisen am Strand ausgetauscht. Was für ein Gefühl, nach fast 2,5 Jahren wieder Jemanden von zu Hause gesehen zu haben. Am Abend sind wir dann ausgegangen. Schick Essen. Zum Backpacker Budget selbstverständlich ;-) Mit dabei waren noch 2 andere Deutsche aus dem Hostel, Valerie und Asis. Dann gab es doch tatsächlich auch noch Geschenke von Melli und Julian. Ein T-Shirt und - ich weiß gar nicht wie man das nennt - eine Feuerlaterne (schaut einfach auf die Bilder). Darüber hab ich mich echt gefreut. Vielen Dank nochmal dafür Melli und Julian. Dann ging es gemeinsam zu einer Ladyboyshow und dann in einen der Nachtclubs. Ein absolut gelungener Geburtstag. Vielen Dank auch an meine Eltern für das Geburtstagsgeschenk und an Alle, die über Facebook an mich gedacht haben.










An meinem letzten Tag in Koh Tao bin ich dann mit Melli und Julian noch einmal zu den Plätzen gefahren, wo ich schon war. Es waren traumhafte 6 Tage in Koh Tao. Tauchen bin ich übrigens nicht gegangen, da ich ja letztens erst 900€ fürs Tauchen ausgegeben hatte. Ja, auch in Asien muss man irgendwann mal auf das Geld achten :D Den 2.Teil der letzten 2 Wochen gibts wahrscheinlich dann morgen.