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Mittwoch, 27. Februar 2013

Reisebibel - Der Lerneffekt

Da es im Moment nicht soviel zu erleben gibt, ist es mal an der Zeit ein paar Schlussfolgerungen zu ziehen und meine Reise zu reflektieren. Vieles von dem, was ich schreibe, kann man wahrscheinlich nur sehr schwer nachvollziehen, wenn man nicht selbst in meiner Lage war. Am besten können es wahrscheinlich die Leser hier nachvollziehen, die selbst für eine solange Zeit durch die Weltgeschichte gereist sind. Heute geht es um den Lerneffekt einer Reise. Was hat mir dieses Abenteuer bis jetzt gebracht? Was lernt man über sich und die Welt?

Freie Selbstentfaltung

Es ist schier unglaublich, aber das Reisen ist der absolute Klimax für Freiheit und Unabhängigkeit. Man hat keine Verpflichtungen, die einen an irgendetwas binden. Ich habe Lust auf etwas. Ich mache es. Ich fühle mich unwohl, ich lasse es sein. Die einzigsten Verpflichtungen die man hat, legt man sich selbst auf. Jeden Tag aufs neue entscheiden zu können, was man mit dem Tag anfängt, ist einfach der Höhepunkt des Seins. Man kann sich von Reisepartnern trennen, wann immer man will, man kann die Arbeit kündigen, wann immer man will, man kann im Hostel auschecken, wann immer man will. Zu Hause geht das nicht. Mal eben Haus und Hof zurückzulassen, ist schwieriger als man denkt. Und vor allem den geliebten Job aufzugeben. Wer möchte das schon? Aber da zeigt sich, wer den Mut hat Altes aufzugeben und Neues zu entdecken.  Jeden Morgen Aufzuwachen und zufrieden festzustellen, dass man sein eigener Herr ist, ist traumhaft. Keine Entscheidung wird hinterfragt, man macht es einfach. 

Selbstständigkeit und Kampfgeist

Man lernt absolut über sich herauszuwachsen und an jeder Herausforderung, der man sich stellt, wächst man. Ein großer Nachteil, aus seinem gewohnten Umfeld herauszukommen ist, dass man keine Hilfe bekommt und man ganz allein auf sich gestellt ist. Das fängt bei gewöhnlichen Dingen, wie Wäsche waschen und Kochen an. Zu Hause war das alles irgendwie einfacher :D Aber der Mensch ist sehr lernfähig. Not macht erfinderisch und so lernt man sich selbst zu helfen und sich mit gewissen Dingen zu arrangieren. Je mehr Herausforderungen man sich stellt, desto mehr merkt man allerdings, dass es kein Nachteil ist, sondern ein Vorteil, von zu Hause weg zu sein.
Man lernt, niemals aufzugeben. Für alles gibt es eine Lösung. Ich kann es selbst nicht glauben, aber manch einfache triviale Dinge hier haben mich so stolz gemacht, wie ich es nicht mal im Studium oder auf der Arbeit war, wo man denkt, die Herausforderungen seien viel größer. Beim Reisen lernt man grundsätzliche Dinge des Lebens und wie man selbst am besten „überlebt“. Es ist schwer zu beschreiben. Aber auf keine fremde Hilfe angewiesen zu sein und sich aus eigener Kraft zu helfen, fühlt sich verdammt gut an.
Meine größte Herausforderung bestand in der Sprachbarriere am Anfang. Nie hätte ich gedacht, mal im Supermarkt an einer Kasse Kunden auf Englisch zu bedienen oder sogar als Barkeeper zu arbeiten.  Auch meine härteste Herausforderung, die Steuererklärung letztes Jahr, hat mich echt viel Nerven gekostet. Aber am Ende war ich so stolz aus eigener Kraft diesen Kampf gewonnen zu haben und als Belohnung gab es sogar 3500$. Nie zuvor musste ich so hart arbeiten, wie beim Fruitpicking oder in den Lagerhäusern. Das ich es tatsächlich jedes Mal bis zum Ende durchgezogen habe, macht mich einfach nur stolz.

Minimalismus

Man lernt, dass man eigentlich nur sehr wenige Dinge im Leben braucht, um glücklich zu sein. Seit fast 2 Jahren reise ich nun mit nichts mehr als meinem Koffer und meinem Rucksack durch Australien. Und irgendwie vermisse ich Nichts von dem, was ich zu Hause alles hatte. Es muss nicht immer alles Luxus sein, solange man sich selber wohl fühlt, reicht ein einfacher Lebenstil völlig aus. Ich habe seit fast 2 Jahren keine Badewanne mehr gesehen, keine eigene Wohnung mehr gehabt, keinen regelmäßigen Job, kein eigenes Bett etc. Und erstaunlicherweise, es ist OK. Viele denken wahrscheinlich, wie das funktioniert. Ich kann es nicht erklären, aber es funktioniert wirklich. Ich habe sogar 3 Monate in Darwin im Auto geschlafen und gelebt. Nicht einfach, aber es war eine der schönsten Erfahrungen unter Sternenhimmel einzuschlafen. Manchmal sind eben  3 Schritte zurück 10 Schritte vorwärts. Man teilt sein Lebensraum mit anderen Menschen 24 Stunden, 7 Tage die Woche und es ist OK. Das Einzige, was man im Leben braucht, ist die Gesundheit. Der Rest ist Luxus. Ich habe Euch ja von dem Rentner erzählt, der von der Westküste an die Ostküste gelaufen ist. Er hat mir gesagt: „Es gibt 4 Dinge, die man im Leben braucht zum Glücklichsein. Man braucht Gesundheit, jemanden, der einen liebt, man braucht eine Aufgabe (etwas zu tun) und man braucht etwas, auf das man sich freut (Träume und Ziele)“ Und irgenwdwo hat er da recht. 

Wertschätzung

Eine ganz wichtige Erkenntnis des Reisens. Ganz viele Dinge, die zu Hause selbstverständlich, lernt man absolut zu schätzen. Einfache Dinge, wie ein zu Hause. Am wichtigsten ist aber die Erkenntnis, dass es nichts Schöneres gibt, als die Familie und wahre Freunde. Ich könnte niemals herumreisen ohne zu wissen, dass zu Hause immer jemand ist, der an mich denkt. Reisepartner und auch manche Freunde kommen und gehen, aber ihr glaubt gar nicht wie schön es ist zu wissen, dass es Leute gibt, die zu Hause auf einen warten und an einen denken. Ich vermisse Euch alle so sehr. Da kullert mir schon fast eine Träne übers Gesicht. Aber es ist so schön zu wissen, dass es Euch gibt, auch wenn ich soweit entfernt bin. Man lernt beim Reisen auch mit der Einsamkeit umzugehen, aber egal was passiert, es gibt immer einen Platz wo man zurückkehren kann und wo man aufgefangen wird. Das ist ein Geschenk des Himmels!

Das Unmögliche möglich machen

Ja, es ist wahr. Man lernt Träume wahr zu machen. Sogar Träume, von denen man nicht mal geträumt hat, weil man dachte, sie können nicht in Erfüllung gehen. Dass ich mal als Barkeeper mitten im australischen Outback enden würde, dass ich mein erstes eigenes Auto in Australien kaufen würde, dass ich meinen Tauchschein machen würde und in die Unterwasserwelt stürze, dass ich aus über 4km aus einem Flugzeug springe, dass ich mit einem Quadbike durch den australischen Busch fahre und dafür Geld bekomme … all das hätte ich mir niemals erträumt und es ist doch wahr geworden. Ja, das schönste am Reisen ist, dass man sich nicht nur einen, nein, man kann sich 1000 Träume erfüllen. Es ist, als ob man in einer Traumwelt lebt. Gefühle und Erlebtes überwältigen einen und man fragt sich ständig, wann man den gekniffen wird, um aufzuwachen. Alles ist möglich und wenn ihr mich fragt, kann man gar nicht früh genug damit anfangen, sich seine Träume zu erfüllen. Jeden Tag wird man aufs neue überrascht und ich LIEBE Überraschungen :) Gespannt, wie ein kleines Kind fiebert man auf Reisen manchmal gewissen Momenten entgegen.

Offenheit und Weitblick

Die wohl Schönste Erfahrung beim Reisen ist, dass man unsere Welt und Leute aus der ganzen Welt kennenlernt. Man glaubt gar nicht, welche Schätze unsere Erde für uns bereithält, bevor man sie nicht selbst gesehen hat. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, welch faszinierende Orte ich auf meiner Reise gesehen habe. Man lernt andere Kulturen und Lebensweisen kennen. Mal ganz ehrlich, in Deutschland beschwert man sich über Krankenversicherung, Politik, Gehälter und Arbeitslosigkeit. Dabei haben wir eines der stabilsten Systeme überhaupt und keiner muss sich seiner Existenz fürchten. Das Reisen öffnet einem die Augen in vielen Dingen. Man steht vielen Dingen offener gegenüber und man lernt seine gewohnte Umgebung besser in das Gesamtbild unserer Welt einzuordnen. Man lernt, wie schlecht und gut es manchen Menschen geht und auch wie wichtig es ist, unsere Erde zu schützen. Ich habe soviele interessante Gespräche mit Leuten von allen Kontinenten der Erde gehabt und man lernt immer wieder neue Sachen. Das Outback, der Regenwald in Cairns, die Korallenriffe am Great Barrier Reef und am Ningaloo Reef, die tasmanische Wildnis… alles Wunder unserer Natur. Wenn man mal im Karijini Nationalpark oder im Purnululu Nationalpark war oder an den Stränden entlang der Westküste gelegen hat, erst dann begreift, man welch natürliche Wunder eigentlich auf uns warten.

Ach ich glaube, da könnte ich ein Buch drüber schreiben. Eines sei jedoch noch gesagt. Und hier kommen wir zurück auf die Phrase die seit Anfang meines Blogs direkt unter der Überschrift steht. Es macht keinen Unterschied, ob die Reiseerfahrungen gut oder schlecht sind, sie werden jedoch unvergesslich und immer in Erinnerung bleiben.

Samstag, 16. Februar 2013

555 Tage ... und kein Ende in Sicht

Tag 555. Ja eine Schnapszahl. Und noch viel besser, ich bin immer noch in Australien. Ob ein Ende in Sicht ist? Irgendwie ja und irgendwie nein. Die letzten Wochen ist nicht soviel passiert. Was soll hier auch passieren, mitten im Nirgendwo. Meine Schichten haben mittlerweile auch ein wenig System bekommen.  3 mal in der Woche habe ich die Spätschicht im Shop und 3 mal die Schicht in der Bar. Dave scheint  ganz zufrieden zu sein mit meiner Arbeit. Das Konto füllt sich langsam. Ich habe bereits über 4000$ auf mein Konto überwiesen bekommen und jede Woche komme ich dem Ziel 10000$ etwas näher. Das Personal wechselt hier auch häufiger als ich dachte. So sind Jae, Arthur, Lisa, Lena und Jac mittlerweile gegangen und wir haben Heidi aus Finnland, Christine aus Neuseeland, Emmett aus Irland Jimmy aus England und Mari aus Estland in unseren Reihen aufgenommen. Mal abgesehen von Kevin und Kareen, die hier mehrere Jahre bleiben, bin ich nach Mike und Phil jetzt schön der dritt Dienstälteste hier :D Unfassbar, aber die Zeit vergeht hier echt wie im Flug. Wenn man in der Bar mit den Leuten redet, erfährt man die unglaublichsten Geschichten und es passieren Unfassbare Dinge. Ich hatte einen Rentner, der in über 130 Tagen von der Westküste Australiens den ganzen Weg bis zur Ostküste gelaufen ist. Wahnsinn. Er hat mir ein Bild aus der Tageszeitung gezeigt, als er ein Glas Wasser aus dem Indischen in den Pazifischen Ozean geschüttet hat. Als ein altes englisches Paar mitbekommen hat, dass ich aus Deutschland komme, haben sie mir glaube ich alle nur möglichen Geschichten aus dem Krieg erzählt. Die beste Story ist aber die einer Frau in den Mitt-Vierzigern. Sie kam an die Bar und meinte, dass sie mitbekommen hätte, dass ich mit einem Working Holiday Visa hier sei. Sie fragte dann, was ich denn mache, wenn das Visa ausläuft. Ich sagte ihr, dass ich noch nicht so recht den Plan hätte. Darauf hin gab sie mir eine Visitenkarte und Kontaktdaten. Sie meinte: „Also wenn du nach einem Sponsorship Visa suchst und keine Büroarbeit scheust, dann melde dich doch mal bei Frau X mit deinem Lebenslauf. Die suchen immer bilinguale Leute. Mit denen haben sie auch bessere Erfahrung als mit Australiern. Dafür sind sie gern bereit für ein Sponsorship Visa zu bezahlen.“Ich konnte es kaum fassen. Nach 18 Monaten in Australien macht mir tatsächlich jemand das Angebot länger in Australien zu bleiben. Nicht nur das sie die Arbeitsmoral der Australier etwas negativ dargestellt hat, die Firma müsste 4000$ für dieses Visa bezahlen. Nach dem Ablauf des 2 Jahre gültigen Visas könnte ich theoretisch sogar die „permanent residence“ beantragen. Ich habe mir es natürlich nicht nehmen lassen, mir das mal genauer anzuschauen. Es geht um ein Institut in Perth für Textilien, Mode, Schuhwaren und Lederwaren in Australien. Ich könnte echt eine Karriere in der australischen Modeindustrie starten :D Aber keine Angst, es ist ein Angebot, dass ich nicht annehmen werde. Zum einen ist es nun mal nicht der Bereich in dem ich arbeiten möchte und zum anderen müsste man sich dann 2 Jahre an die Firma binden und das Backpackerleben wäre dann vorbei. Dennoch ist es ein tolles Gefühl zu wissen, ich hätte die Chance gehabt für immer in Australien zu bleiben. Wow. Das hätte ich nie gedacht, dass ich mal in so eine Situation komme.
Auch im Shop erlebt man die verrücktesten Sachen. Leute, die Diesel in einen Benzintank füllen, Leute die einen beschimpfen, dass der Kaffee zu stark ist und das Sandwich nicht in 2 Hälften geschnitten wurde. Manche fragen: „Was ist denn der Unterschied zwischen dem Caravanpark und den Motelzimmer?“ Wie bitte? Ich dachte die Leute verarschen mich. Und dann immer die beliebtesten Fragen: „Was ist denn das günstigste Zimmer? Was sind denn die günstigsten Zigaretten? Was ist denn das günstigste Essen?“ Und dann immer die doofen Gesichter: „Habt ihr nichts günstigeres?“ Sieht dieser Ort etwa so aus als ob er günstig wäre? Also manchmal frage ich mich echt, ob die Leute überhaupt realisieren, dass sie im Outback sind. Man muss aber auch zugeben, dass es echt ziemlich teuer bei uns ist. Eine Flasche Bier (0,33l) kostet mindestens 7$ (5,50€), der Kasten Bier (24x0,33l) bis zu 85$ (65€). Ein Kunde wurde zweimal in seinem Motelzimmer von einen Skorpion gestochen, ein Truckie ist auf dem Parkplatz zusammengebrochen, so dass er vom Royal Flying Doctor ins Krankenhaus geflogen werden musste. Ja das sind so die aufregendsten Geschichten hier. Christine, die neu in der Küche ist, ist auch etwas komisch, im lustigen Sinne. Jimmy hatte den Bestellzettel für einen Hamburger mit Pommes vergessen und in der Küche hängen lassen. Christine, die dann am nächsten Morgen in der Küche war, kommt doch tatsächlich um 6 Uhr morgens in den Shop, als wir gerade erst auf gemacht haben, und sagt: „Hamburger mit Pommes“. Ich habe mich so kaputtgelacht, als die Anderen mir das erzählt haben. Wer bestellt denn morgens bevor wir überhaupt aufmachen einen Hamburger mit Pommes?!?!? :D Dann hatte Phil bei ihr einen „Cheeseburger mit Bacon) bestellt. Was macht Christine, sie serviert ihm das Hamburgerbrot mit einer Scheibe Käse und Bacon, ohne irgendwelchen Salat, Tomaten oder Fleisch. :D Oh mann, Christine ist echt verplant :D Dann waren ja auch die Australian Open wieder im Januar. Die ganzen britischen Leute hier haben natürlich alle auf Andy Murray gesetzt, weil er Schotte ist. Ich musste dann natürlich gegen den Strom schwimmen und habe auf Novak Djokovic im Finale gesetzt. Dave, der Manager, hat mir mir sogar um 5$ gewettet. Erst sah es nicht gut aus, dann habe ich die Wette aber doch noch gewonnen :) Am nächsten Morgen haben ich dann diesen lustigen Brief mit meinen 5$ erhalten :D

Nun möchte ich noch ein wenig über meine Freizeit erzählen. Den ganzen Tag im Internet zu surfen, im Pool zu schwimmen oder auch Filme zu schauen, ist auf Dauer auch nicht so das Wahre. Ich treffe mich also öfter mal mit Mike und/oder Phil zum Golfspielen. Ja wir haben einen Golfkurs mit einem Loch :D 173m und Par 3. Quer durch das australische Outback werden also die Golfbälle gedroschen und dann versucht im Loch auf der am Ende liegenden Grünfläche zu versenken. Aber schaut Euch mal die Bilder an. Mein größter Erfolg waren bis jetzt 4 Schläge, um den Ball ins Loch zu befördern.

 Einen mächtigen Schlag machen ...


 ...  dann mit Nervenstärke den Ball zum Loch befördern ...


... und drinnen ist das Ding. Der neue Tiger Woods :D


Phil beim Kampf den Golfball über das unebene Gelände zu befördern :D


Einen Tag habe ich mich dann auch mal auf eine Wanderung durch den australischen Busch begeben. Ich bin 14km hin und zurück zu den Afghan Rocks gelaufen. Naja zugegeben ich habe schon bessere Orte in Australien gesehen, aber die Rocks waren mal eine kleine Abwechslung zu der endlosen Buschlandschaft um Balladonia herum. Es sind teilweise immer noch so über 40°C, weshalb man es jetzt auch nicht solang draußen aushält.

Zunächst ging es ein wenig den Highway entlang...
 


... mit einem Abstecher zu unserem solarbetriebenen Kommunikationsmast, der uns Kontakt zur Aussenwelt verschafft ...


... dann ging es kilometerweit durch australischen Busch, wo ich mich so einsam wie noch nie zuvor gefühlt habe ...



... bevor ich schließlich endlich am Afghan Rock angekommen bin. Weit und breit kein Zeichen von Leben :D





 
Insgesamt passiert hier allerdings nicht soviel. Es ist schön mal ein wenig Zeit zu haben, um mal darüber nachzudenken, was ich eigentlich schon alles erlebt habe. Und da bekomme ich immer ganz schön Gänsehaut. Ich bin echt ziemlich weit rumgekommen in 555 Tagen. So richtig verarbeiten kann man das irgendwie nicht wirklich. Die Zeit an der Ostküste kommt mir schon wieder Ewigkeiten her vor und fühlt sich an wie ein ganz anderer Reisetrip. Ich freue mich auch, dass meine Abenteuer anscheinend immer mehr Leute inspirieren. Immer mehr Leute schreiben mich an und suchen Rat und sagen mir wie sehr sie meine Abenteuer in sich aufsaugen. Ein Anzeichen dafür, dass ich die letzten 555 Tage den absoluten Traum gelebt habe und echt alles mitgenommen habe, was nur geht. Auf der anderen Seite beschäftigt man sich natürlich auch damit, wie es denn weiter geht. Das macht einen traurig, aber man freut sich auch irgendwie auf die Zeit nach Australien. Wenn ich Balladonia verlasse, habe ich noch ungefähr 1,5 Monate bis ich dann entgültig Australien verlasse. Die Reise durch Australien könnte nicht schöner sein. Deshalb bin ich froh Mitte des Jahres Australien zu verlassen bevor mein Enthusiasmus durch dieses atemberaubende Land zu reisen abflacht. Ich werde auf dem Höhepunkt des Abenteuers das Land verlassen und das ist die goldrichtige Entscheidung. Wann genau dieser Tag kommt weiß ich aber immer noch nicht.

Eine letzte Überraschung habe ich aber noch parat. Ein Kunststück, dass so bestimmt keiner erwartet und was mich selbst überrascht, dass ich darüber nachdenke. Ich möchte es jetzt aber noch nicht verraten und solang damit warten bis ich das Ganze wirklich umgesetzt habe, denn es wird sehr hart das ganze zu realisieren und ich weiß bis jetzt auch nicht, ob ich es überhaupt realisieren kann. Es wird aber definitiv der letzte große Paukenschlag dieses einmaligen Abenteuers sein und eines kann ich schon mal versprechen. Es wird die absolute Krönung einer 2-jährigen Reise werden.

555 Tage ... und immer noch nicht genug!