Seiten

.

.

Samstag, 23. November 2013

Eine Oase auf Palawan

Wir schreiben Tag 842 und die Reiselust scheint einfach kein Ende zu nehmen. Egal wohin ich gehe, es warten einfach immer wieder neue Abenteuer und paradiesische Orte der Extraklasse. Es ist unfassbar, welch wunderschöne Orte unsere Erde für uns bereithält. Ein ums andere Mal denke ich, es kann doch gar nichts mehr geben, was ich noch nicht gesehen habe. Falsch gedacht. Immer wieder komme ich an Orte und kann meinen Augen kaum trauen. Ist das Wirklichkeit? Das ist doch fast gar nicht mehr möglich. Mit Bildern ist es fast unmöglich diese vielen Eindrücke wieder zugeben. Mit Worten erst recht. Man muss einfach da gewesen sein, um es nachvollziehen zu können. Meine 2 Wochen auf den Philippinen wurden mal wieder gekrönt von magischen Momenten in den letzten 5 Tagen. Einsame, palmengesäumte, weiße Sandstrände, eingeschlossen von riesengroßen Karstfelsen, kunterbunte Korallenriffe und Frühstück mit Ausblick auf eine Bucht und die Wellen brechen direkt vor dir. Da muss mich echt mal wieder einer kneifen, denn das will einfach nicht in meinem Kopf, dass ich wirklich hier bin.

Dieses Mal hieß es leicht reisen. Dank Mel konnte ich meinen großen Trolley in seinem Appartment lassen und nur mit meinen 2 kleinen Rucksäcken für 5 Tage reisen. 2 Stunden bin ich am Montag von Manila nach Puerto Princesa auf Palawan geflogen. Palawan wird als eine der letzten naturbelassenen Inseln der Philippinen bezeichnet. Zurecht. Puerto Princesa ist das komplette Gegenteil von Manila. Die Insel ist sehr dünn besiedelt. Fährt man aus der Stadt hinaus, wartet eine weite Dschungellandschaft auf einen. Die Straße führt durch Berge und an Küsten entlang. Wunderschön. Angekommen in Puerto Princesa ging es auch gleich weiter in einem Minivan. Über 200km ging es in den isolierten Norden Palawans bis fast zum Ende der Insel. 6 Stunden dauerte die Fahrt. Eine sehr kurvenreiche Straße durch die Berge hindurch der Küste entlang. Die letzten 50km waren mal wieder Schotterstraße und ich wurde gut durchgeschüttelt. Nach insgesamt 8 Stunden in Flieger und Bus war ich dann aber froh endlich angekommen zu sein. Mein Ziel war ein kleiner Küstenort namens El Nido. El Nido ist spanisch und heißt soviel wie "das Nest". Und der Name trifft den Nagel auf den Kopf. In einer Bucht liegt El Nido umzingelt von ziemlich hohen Kliffs, die sich fast senkrecht in die Höhe schrauben. Vor dem Strand El Nidos türmen sich Karstinsel in die Höhe. Hier hat man mal wieder die Chance auf Postkartenmotive. Für die Größe El Nidos ist es doch recht touristisch. Die Atmosshäre ist ein wenig vergleichbar mit Gili Trawangan in Indonesien. Die Hauptstraße ist gesäumt von Unterkünften, Bars, Touranbietern und Restaurants. Strom gibt es nur von 2 Uhr nachmittags bis 6 Uhr Morgens. Geldautomaten sind Fehlanzeige. 

Manila von oben



Über den Wolken...


Palawans Ostküste


Puerto Princesa




Für nur 10€ bekam ich meinen eigenen Raum mit einem Gemeinschaftsbalkon direkt am Strand mit Blick auf die Bucht. Besser gehts nicht. Nach 8 Stunden war ich dann aber ganz schön müde und den Schlaf hatte ich dringend nötig. Am nächsten Tag bin ich dann ein wenig durch El Nido gelaufen und habe ein wenig Geld in mehr Abenteuer investiert. El Nido ist schon wieder einer dieser Orte, wo man echt den ganzen Tag nur am Strand liegen kann und einen Drink schlürfen kann. 

El Nido / Das Nest






Aussicht von meiner Unterkunft


Frühstück deluxe
Möchte ich bitte jeden Tag haben



Am folgenden Tag wurde ich dann aber aktiv. Es ging in die Bacuit Bay zum Tauchen. Wieder einmal viele Fische und Korallen. Mein zweiter Tauchgang war mal wieder ein Nachttauchgang, wo man Dinge sieht, die man tagsüber nicht sieht. Hier ein paar Beispiele (sorry ich kenne die deutsche Bezeichnung manchmal nicht): Lionfisch, Cuddlefisch, Nudibranches (kleine bunte Schnecken ohne Gehäuse), Seepferdchen und und und. Zwischen den Tauchgängen haben wir uns den Sonnenuntergang an einem einsamen Strand angesehen. 





Am nächsten Morgen kam dann das Highlight. Mit einem Boot ging es hinaus in die gleiche Bucht und wir haben ein paar Inseln und entlegene Strände besucht und sind ein wenig herumgeschnorchelt. Da kann ich gar nicht viel drüber sagen. Diese Landschaft war paradiesisch. Da muss ich einfach nur die Bilder sprechen lassen. 

Small Lagoon auf Miniloc Island



Secret Lagoon Beach





Ein wohlverdientes Päuschen :)


... mit köstlichem Mittagessen


Secret Lagoon


7 Commando Beach



Nachdem ich von der Tour zurückgekommen bin, bin ich auch gleich in den Bus gehüpft, der mich zurück nach Puerto Princesa bringen sollte. Ein ziemlich anstrengender Tag. 1 Uhr bin ich ins Bett gefallen, musste aber schon wieder um 6 Uhr aufstehen, da noch ein weiteres Abenteuer auf dem Programm stand. 1,5 Stunden Fahrt nördlich von Puerto Princesa in Sabang befindet sich der Puerto Princesa Subterranean River Nationalpark. Hier bahnt sich ein Fluss 8,2km unterirdisch in einer Höhle den Weg durch das Karstgestein. Es ist die längste Flusshöhle der Welt. Mel hatte mir empfohlen, die Höhle mitzunehmen. Die Höhle wurde vor ein paar Jahren zu einer der "7 wonders of nature" gewählt, also so etwas wie die 7 Weltwunder, aber halt nicht auf architektonische Bauwerke, sondern auf von Mutter Natur geschaffene Schauplätze bezogen. Dementsprechend hoch waren natürlich meine Erwartungen. Die Höhle, die wir mit einem Boot befahren haben, war definitiv sehenswert, aber die Höhlen, die ich in Australien besucht habe, haben mir weitaus mehr gefallen. Warum diese Höhle zu einen der 7 Wunder der Natur zählt, ist mir ein Rätsel. Nur weil sie 8,2km lang ist, macht es sie doch längst noch nicht zu einer Attraktion und schon gar nicht zu einem Weltwunder. In Australien gab es viel mehr einzigartige Formationen in den Höhlen zu bestaunen. Hinzu kommt, dass es sehr sehr touristisch zugeht und man mit dem Boot nur 1,5km hineinfahren darf und ob sich die lange Anfahrt für 45 Minuten Bootsfahrt wirklich lohnt, mag ich fast zu bezweifeln. Aber egal, es kann ja nicht alles Superlative sein.















Am selben Abend ging dann mein Flieger zurück nach Manila. Das waren Wahnsinns 5 Tage auf Palawan. Ich glaube die südlichen Inseln der Philippinen sind so ein wenig ein Geheimtipp in Südostasien. Das hat mir sehr gut gefallen. Freundlicherweise durfte ich nun letzte Nacht noch einmal in Mels Appartment in Manila übernachten und nun warte ich auf meinen Flieger, der mich heute Nacht nach Malaysia bringt. Ja, es geht wieder zurück auf das asiatische Festland. Ich kann es gar nicht glauben, aber das ist bereits der 23.Flug in den letzten 4 Monaten. Das ich immer noch Geld auf dem Konto habe, kann ich gar nicht glauben, denn seit 1,5 Monaten lebe ich wie eine König, wie die Made im Speck :D Und noch ist das Ende der Reise nicht erreicht.

Mittwoch, 20. November 2013

Luzon / Philippinen

Nachdem wir unsere Körper für einen Tag regeneriert habe, stürzten wir uns schon wieder ins nächste Abenteuer. Mel hat schon wieder die nächste großartige Idee im Kopf. Zu seinem Geburtstag km auch Andrew. Er ist ein langjähriger Freund von Mel und lebt mit seiner Familie im Süden der Insel Luzon. Mel fährt dort jedes Jahr hin, weil Andrew ein Haus günstig für Mel zur Verfügung stellen kann. Na, ahnt ihr schon was? Genau. Die nächsten 3 Tage ging es mit Mel, Trevor, Andrew und Mels Sohn Jack in den Süden von Luzon, genauer gesagt nach Mabini, wo Andrew lebt.
Voll bepackt mit tollen Sachen haben wir uns auf den Weg gemacht. Unseren ersten Halt haben wir außerhalb von Manila gemacht in einem Ort namens Tagaytay. Die Strasse führte allmählich in die Berge. In Tagaytay hatte man dann einen wunderschönen Ausblick auf den Taal See. Der Taal See ist ein großer Vulkansee umrundet von Bergen. In der Mitte türmt sich ein Vulkan auf. Schade nur, dass es an dem Tag recht regnerisch war und man nicht wirklich weit sehen konnte. Bevor es weiter ging wollten wir ein wenig Spaß haben. Wir sind also in ein Fisch-Spa gegangen. Ein Fisch-Spa? Im Prinzip handelt es sich hier um eine Fußmassage. Zunächst hält man jedoch seine Füße in eine Art Aquarium. Im Aquarium befinden sich Doktorfische. Diese Fische nibbeln und saugen an deinen Füßen, was das Zeug hält. Sie befreien deinen Fuß von alter Haut. Zumindest sagten das die Angestellten. Das Problem war nur, dass es so kitzelig war am Anfang. Trevor war der erste und er hat geschrien wie ein kleines Mädchen. Mel und ich haben uns fast totgelacht. Als zweites ging es in ein Aquarium mit kleinen Doktorfischen. Das war viel angenehmer. Es fühlte sich an als ob kleine Stromschläge durch deinen Fuß gesendet werden. Anschließend ging es dann auf eine Bank und die Angestellten haben uns dann noch schön die Füße massiert. Man gönnt sich ja sonst nichts ;)



 
Als nächstes haben wir dann für ein großen Mittagessen in einem Restaurant angehalten, wo es auch wieder einen tollen Ausblick auf den Vulkansee gab. Auf dem weiteren Weg ging es dann eine Bergstrasse entlang um den Vulkansee herum. Echt toll. Außerhalb der Metropolregion Manilas wird es auch endlich etwas grüner. 






 6 Stunden dauerte die Fahrt nach Mabini. Angekommen konnte ich es fast gar nicht glauben. Wir haben dort eine richtig kleines Ferienhaus am Meer. Vom Meer geht es steil bergauf in die Berge. Das Haus liegt einige zahlreiche Treppenstufen die Straße herunter direkt am Abhang mit Zugang zum Meer. Sehr idyllisch. Andrews Familie hat uns dann dort besucht. Überhaupt hat Andrews Familie die gesamten 3 Tage einen super Job gemacht. Sie haben für uns gekocht und alles sauber gemacht. Ich habe mich echt wie ein Pascha gefühlt.
Am nächsten Tag sind wir dann morgens in die Stadt Batangas gefahren, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Danach kam dann schon wieder das nächste Highlight. Andrew arbeitet in einem Tauchshop in Mabini. Er hat quasi ein Boot und Tauchausrüstung für lau bekommen. Uns hat doch dann tatsächlich ein Boot direkt für der Haustür abgeholt und wir sind den Rest des Tages tauchen gegangen. Auch wenn mir ein wenig flau im Magen war, da die Leute es hier anscheinend nicht so genau mit Sicherheitstandards nehmen, hat es super Spaß gemacht. Andrew hat nicht mal eine Lizenz zum Tauchen. Auch die Sicherheitschecks vor dem Tauchen wurden einfach mal übersprungen. Naja was solls, immerhin war es ja fast für umsonst :D Ich bin mit Andrew dann zweimal abgetaucht (einmal auf 27m und einmal auf 17m) während die anderen Schnorcheln gegangen und ein Bier auf dem Boot genossen haben. So langsam merke ich auch, dass man ein wenig erfahrener wird und das Tauchen echt Spaß macht. Wenn man seine Ausrüstung im Griff hat und weiß, was man tut, kann man sich viel intensiver auf die Unterwasserwelt konzentrieren. So langsam kann ich echt Fische und andere Lebewesen finden und indentifizieren, die mir zuvor immer von meinem Tauchinstructor gezeigt wurden. Es gab da soviele wundervolle Dinge zu sehen und ich hatte meinen Spaß mit Andrew unter Wasser. In 25m war sogar eine Statue der Heiligen Maria. Andrew hat doch dann tatsächlich angefangen dort erstmal ein Gebet hinzulegen :D Das Tauchen war echt das Highlight des Tages. 

Unser Haus für 3 Tage


... und der Aublick von der Außenterasse


Tauchen wird mal eben vor der Haustür gestartet


Die "natürliche" Dusche



Bevor es am letzten Tag zurück nach Manila ging, haben ich dann mit Andrew und seinen Kindern noch einen Berg erklommen, von dem man einen Rundumausblick auf die Region und andere philippinische Inseln hatte. Sogar den Taal See konnte man in der Ferne noch sehen. 





Das waren 3 superschöne Tage. Ich war so froh auch ein wenig von Luzon außerhalb von Manila gesehen zu haben. Und wisst ihr, was mich das ganze gekostet hat? Für Benzin, Unterkunft, Essen und Tauchen habe ich gerade mal 3000 Pesos bezahlt. Das sind nicht mal 60€. Freunde zu haben zahlt sich immer aus.
Die nächsten 4 Tage haben wir dann eigentlich nur ein wenig in Mels Haus in Manila abgegammelt. Wir sind noch einmal ausgegangen und haben uns es einfach gut gehen lassen. Trevors Flug zurück nach Australien war am 18.November. Ich musste dann auch ein wenig Pläne schmieden, wann ich denn nun nach Malaysia aufbrechen wollte. Ich hatte ja nun schon den Flug von Manila nach Kuala Lumpur für den 23.November kaufen müssen. Da mich mein Bankkonto ja immer noch vollgefüllt anlächelt, hatte ich also kein Problem damit noch ein paar weitere Tage in den Philippinen zu bleiben und dann am 23.11 den Flug nach Malaysia zu nehmen. Ich wollte aber auch Mel ein wenig Zeit für sich und seine Freundin geben. Die Idee kam also auf noch einmal für ein paar Tage auf eine andere philippinische Insel zu fliegen. Mel hatte mir jedoch erzählt, dass viele der touristischen Insel im Süden ganz extrem vom Taifun getroffen wurden. Er riet mir nach Palawan, im Südwesten der Philippinen, zu fliegen, da die Insel wohl nicht vom Taifun getroffen wurde. Flüge nachgeschaut und gebucht. Meine Reise sollte mich also nach Palawan führen, bevor ich dann nach Malysia fliege.


Ein "Jeepney"
Transportmittel Nummer 1 auf den Philippinen
Es ist auch so etwas wie ein Wahrzeichen