Was ist das denn jetzt für ein Titel. Aber ich schreibe es
ja nicht einfach aus dem Nichts. Es ist wahr. Mein letzter Abschnitt meiner
Reise hat begonnen. Ich bin auf Bali angekommen. Und was ich hier bis jetzt
erlebt habe, lässt mich einfach nochmal in eine ganz neue Welt eintauchen. Aber
fangen wir von ganz vorn an. In Brisbane hat man mich nicht einchecken lassen
am Flughafen. Ich musste ein Ticket besitzen, dass mich aus Indonesien
herausbringt. Was für ein Unfug. Naja, ich habe dann einfach einen ganz günstigen
Flug von Bali nach Singapur gekauft. Zwar werde ich den Flug nie in Anspruch
nehmen, aber was solls. Einen letzten Aufenthalt in Australien hatte ich dann
noch in Darwin. Richtig, nach einem Jahr bin ich auch nochmal zurückgekehrt
nach Darwin, wo ich 5,5 Monate verbracht habe. Letztes Jahr hatte ich Fabi aus
Brasilien hier kennengelernt. Und sie war immer noch da und hat mich doch
tatsächlich in Darwin vom Flughafen abgeholt. Wir sind dann Essen gegangen und
ich konnte nochmal einen letzten Blick von Darwin erhaschen. Dann war es Zeit.
Ich habe noch ein letztes Mal den australischen Boden gestreichelt bevor es in
den Flieger ging, denn so schnell werde ich nicht mehr zurückkommen.
Auf Bali angekommen schlägt mich erstmal die tropische Hitze
voll ins Gesicht. Meine erste Bargeldabhebung machte mich dann gleich wieder
zum Millionär (1000000 IDR ~ 70 € ~ 100 AUD). Am Hostel angekommen, war ich
erstmal platt und habe auch nicht mehr viel gemacht. Das Hostel ist voll
gemütlich und man kommt sofort mit anderen Leuten ins Gespräch. Am nächsten
Morgen wollte ich dann Kuta erkunden. Kuta ist die Party- und Touristenhochburg
Balis. Es hat mir so gut gefallen, dass ich ganze 7 Stunden einfach nur durch
Kuta gelaufen bin. Alles ist halt sehr weit auseinander gezogen und dicht
bebaut.
Hier mal ein paar Eindrücke, die ich gewonnen habe:
Schon auf meiner Fahrt vom Flughafen zum Hostel dieNacht
zuvor ist mir gleich bewusst geworden, was das große Problem in Kuta und
Denpasar ist. Es ist der Verkehr. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Autos,
Taxis und Motorroller (es gibt sehr viele davon) drängeln sich auf den Straßen
als ob es kein Morgen gäbe. Stellt Euch eine Straße vor, eine Spur in jede
Richtung. Alle Fahrzeuge machen eine 4-spurige Straßen daraus. Zusätzlich laufen
am Straßenrand auch noch Fußgänger, da die Fußwege entweder kaum oder gar nicht
vorhanden sind. Fußgänger, Roller und Autos auf einer vielleicht 8 Meter
breiten Straße. Wahnsinn. Verkehrsregeln sind komplett außer Kraft gesetzt.
Vorfahrtsregeln und sogar rote Ampeln werden einfach nicht beachtet, als ob sie
überhaupt nicht existieren würden. Es herrscht Linksverkehr, dennoch wird auch
die Gegenspur manchmal zum Überholen genommen. Ich habe manchmal 5 Minuten
gebraucht, um die Straßenseite als Fußgänger zu wechseln. Jeden interessiert
nur, wie er am schnellsten zu seinem Zielort kommt. Dass dies sehr gefährlich
ist, interessiert hier keinen. 8 Leute sterben durchschnittlich in Bali am Tag
durch Verkehrsunfälle. Sogar in den kleinen Gassen Kutas muss man aufpassen,
nicht von einem Motorroller überrollt zu werden.
Das gesagt, der Rest ist einfach nur faszinierend. Mein
erster Besuch im Supermarkt war überwältigend. Alles, wirklich alles war
soooooo GÜNSTIG. Ich fühlte mich als könnte ich alles kaufen, was ich schon
immer haben wollte. Auch auf den Straßen. Für 2 Euro bekommt man hier schon
eine sehr leckeres Gericht im Restaurant und obendrein kostet das Bier gerade
mal 1€. Den Motorroller kann man sich schon für 3-4€ am Tag ausleihen. Der
Liter Benzin kostet 30 Cent. Selbst mit dem Taxi kommst du schon für 1€ überall
hin. Der Preis für etwas ist hier egal, denn alles ist erschwinglich. Nachdem
ich aus Australien gekommen bin, ist das wie das Paradies auf Erden. Ich hoffe
ihr versteht nun die Überschrift. Ansonsten regen mich nur ein wenig die
lokalen Händler auf, die einen echt alles andrehen wollen und auch echt
hartnäckig sind.
Die nächsten 3 Tage bestand mein Tagesablauf wie folgt:
Schlafen, Frühstück, Strand und Surfen, Party und Trinken, Schlafen. Hört sich
sehr einseitig an, war allerdings der Hammer. Das Nachtleben hier ist ultra
geil. Wir sind immer erst in eine Bar gegangen, die sich „Allicats“ nennt. Die
verrückteste Bar, in der ich je war. Die Bar ist recht versteckt, aber dennoch
jeden Abend brechend voll. Vor allem Australier treffen sich hier zum
exzessiven Trinken. Das Getränk, welches die Bar so berühmt macht, nennt sich
„Double Double“ (Doppelter Vodkashot + Red Bull) für 15000 Rupiah, was weniger
als 1€ ist. Leute bestellen sich Tabletts mit jeder Menge Double Doubles. Die
verrücktesten Trinkspiele werden hier gespielt. Mitternacht schließt die Bar
dann. Gut Aufgewärmt kann es dann also in die Nachtclubs gehen. Die
Einheimischen versuchen einen ständig irgendwelche Drogen und andere skurile Substanzen
in den Seitengassen zu verkaufen. Nach Allicats ging es dann immer auf in den
Skygarden, ein riesen Nachtclub über 5 Geschosse. In den frühen Morgenstunden
ging es dann wieder zurück. Ja, wie gesagt, dass habe ich 3 Tage lang gemacht.
Am fünften Tag war es dann mal Zeit ein wenig aus Kuta
herauszukommen. Ich habe mir im Hostel einen Scooter gemietet. Mir war nicht so
recht klar, ob das eine gute Idee war, denn ich habe Euch ja bereits vom Verkehrsproblem in Kuta berichtet. Aber
was solls. No risk, no fun. Richtig? Waghalsig habe ich mich also unter die
tausend anderen Motorroller und Autos auf die Strasse begeben. Wenn die Alle
wie Raudis fahren, fahre ich halt auch wie ein Raudi :D Auf ging es in den
Süden auf die Halbinsel Bukit. Ich habe ein paar wunderschöne Strände besucht.
Zum Schluss habe ich dann noch einen hinduistischen Tempel besucht, direkt an
den Klippen zum Meer gebaut wurde. Ein wunderschöner Tag.
Jimbaran Beach
Dreamland Beach
Padang Padang Beach
Der Tempel von Ulu Watu
Das Hostel, in dem ich wohnte, wird von Balto und Heidi
geführt. Balto ist aus Indonesien und Heidi ist aus Deutschland. Die Beiden
waren so freundlich und haben den Hostel eine ganz liebevolle Atmossphäre
verliehen. Balto hat uns dann erzählt, dass er ein Haus im Norden von Bali hat.
Er hat uns ein supergünstiges Angebot gemacht, mit einem Bus hinauf zu fahren
und dann in seinem Haus zu bleiben für ein paar Tage. Da konnte ich nicht Nein
sagen. Angeschlossen haben sich noch Heath aus Kanada, Astrid und Thea aus
Dänemark, Yanise aus Holland und Viktoria aus Schweden.
Bevor wir abgereist sind, hatte ich noch einen letzten Tag
in Kuta. Ich habe mich auf in einen Wasserpark gemacht mit riesigen Rutschen.
Dort habe ich den ganzen Tag verbracht. Was für ein Spaß. Insgesamt haben mir
die ersten Tage in Bali richtig gut gefallen. Aber auch die nächsten Tage
wurden richtig geil…