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Dienstag, 29. Oktober 2013

Wenn Geld zur Nebensache wird

Was ist das denn jetzt für ein Titel. Aber ich schreibe es ja nicht einfach aus dem Nichts. Es ist wahr. Mein letzter Abschnitt meiner Reise hat begonnen. Ich bin auf Bali angekommen. Und was ich hier bis jetzt erlebt habe, lässt mich einfach nochmal in eine ganz neue Welt eintauchen. Aber fangen wir von ganz vorn an. In Brisbane hat man mich nicht einchecken lassen am Flughafen. Ich musste ein Ticket besitzen, dass mich aus Indonesien herausbringt. Was für ein Unfug. Naja, ich habe dann einfach einen ganz günstigen Flug von Bali nach Singapur gekauft. Zwar werde ich den Flug nie in Anspruch nehmen, aber was solls. Einen letzten Aufenthalt in Australien hatte ich dann noch in Darwin. Richtig, nach einem Jahr bin ich auch nochmal zurückgekehrt nach Darwin, wo ich 5,5 Monate verbracht habe. Letztes Jahr hatte ich Fabi aus Brasilien hier kennengelernt. Und sie war immer noch da und hat mich doch tatsächlich in Darwin vom Flughafen abgeholt. Wir sind dann Essen gegangen und ich konnte nochmal einen letzten Blick von Darwin erhaschen. Dann war es Zeit. Ich habe noch ein letztes Mal den australischen Boden gestreichelt bevor es in den Flieger ging, denn so schnell werde ich nicht mehr zurückkommen. 

Auf Bali angekommen schlägt mich erstmal die tropische Hitze voll ins Gesicht. Meine erste Bargeldabhebung machte mich dann gleich wieder zum Millionär (1000000 IDR ~ 70 € ~ 100 AUD). Am Hostel angekommen, war ich erstmal platt und habe auch nicht mehr viel gemacht. Das Hostel ist voll gemütlich und man kommt sofort mit anderen Leuten ins Gespräch. Am nächsten Morgen wollte ich dann Kuta erkunden. Kuta ist die Party- und Touristenhochburg Balis. Es hat mir so gut gefallen, dass ich ganze 7 Stunden einfach nur durch Kuta gelaufen bin. Alles ist halt sehr weit auseinander gezogen und dicht bebaut. 





Hier mal ein paar Eindrücke, die ich gewonnen habe:
Schon auf meiner Fahrt vom Flughafen zum Hostel dieNacht zuvor ist mir gleich bewusst geworden, was das große Problem in Kuta und Denpasar ist. Es ist der Verkehr. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Autos, Taxis und Motorroller (es gibt sehr viele davon) drängeln sich auf den Straßen als ob es kein Morgen gäbe. Stellt Euch eine Straße vor, eine Spur in jede Richtung. Alle Fahrzeuge machen eine 4-spurige Straßen daraus. Zusätzlich laufen am Straßenrand auch noch Fußgänger, da die Fußwege entweder kaum oder gar nicht vorhanden sind. Fußgänger, Roller und Autos auf einer vielleicht 8 Meter breiten Straße. Wahnsinn. Verkehrsregeln sind komplett außer Kraft gesetzt. Vorfahrtsregeln und sogar rote Ampeln werden einfach nicht beachtet, als ob sie überhaupt nicht existieren würden. Es herrscht Linksverkehr, dennoch wird auch die Gegenspur manchmal zum Überholen genommen. Ich habe manchmal 5 Minuten gebraucht, um die Straßenseite als Fußgänger zu wechseln. Jeden interessiert nur, wie er am schnellsten zu seinem Zielort kommt. Dass dies sehr gefährlich ist, interessiert hier keinen. 8 Leute sterben durchschnittlich in Bali am Tag durch Verkehrsunfälle. Sogar in den kleinen Gassen Kutas muss man aufpassen, nicht von einem Motorroller überrollt zu werden.



 
Das gesagt, der Rest ist einfach nur faszinierend. Mein erster Besuch im Supermarkt war überwältigend. Alles, wirklich alles war soooooo GÜNSTIG. Ich fühlte mich als könnte ich alles kaufen, was ich schon immer haben wollte. Auch auf den Straßen. Für 2 Euro bekommt man hier schon eine sehr leckeres Gericht im Restaurant und obendrein kostet das Bier gerade mal 1€. Den Motorroller kann man sich schon für 3-4€ am Tag ausleihen. Der Liter Benzin kostet 30 Cent. Selbst mit dem Taxi kommst du schon für 1€ überall hin. Der Preis für etwas ist hier egal, denn alles ist erschwinglich. Nachdem ich aus Australien gekommen bin, ist das wie das Paradies auf Erden. Ich hoffe ihr versteht nun die Überschrift. Ansonsten regen mich nur ein wenig die lokalen Händler auf, die einen echt alles andrehen wollen und auch echt hartnäckig sind.

Die nächsten 3 Tage bestand mein Tagesablauf wie folgt: Schlafen, Frühstück, Strand und Surfen, Party und Trinken, Schlafen. Hört sich sehr einseitig an, war allerdings der Hammer. Das Nachtleben hier ist ultra geil. Wir sind immer erst in eine Bar gegangen, die sich „Allicats“ nennt. Die verrückteste Bar, in der ich je war. Die Bar ist recht versteckt, aber dennoch jeden Abend brechend voll. Vor allem Australier treffen sich hier zum exzessiven Trinken. Das Getränk, welches die Bar so berühmt macht, nennt sich „Double Double“ (Doppelter Vodkashot + Red Bull) für 15000 Rupiah, was weniger als 1€ ist. Leute bestellen sich Tabletts mit jeder Menge Double Doubles. Die verrücktesten Trinkspiele werden hier gespielt. Mitternacht schließt die Bar dann. Gut Aufgewärmt kann es dann also in die Nachtclubs gehen. Die Einheimischen versuchen einen ständig irgendwelche Drogen und andere skurile Substanzen in den Seitengassen zu verkaufen. Nach Allicats ging es dann immer auf in den Skygarden, ein riesen Nachtclub über 5 Geschosse. In den frühen Morgenstunden ging es dann wieder zurück. Ja, wie gesagt, dass habe ich 3 Tage lang gemacht.





Am fünften Tag war es dann mal Zeit ein wenig aus Kuta herauszukommen. Ich habe mir im Hostel einen Scooter gemietet. Mir war nicht so recht klar, ob das eine gute Idee war, denn ich habe Euch ja bereits  vom Verkehrsproblem in Kuta berichtet. Aber was solls. No risk, no fun. Richtig? Waghalsig habe ich mich also unter die tausend anderen Motorroller und Autos auf die Strasse begeben. Wenn die Alle wie Raudis fahren, fahre ich halt auch wie ein Raudi :D Auf ging es in den Süden auf die Halbinsel Bukit. Ich habe ein paar wunderschöne Strände besucht. Zum Schluss habe ich dann noch einen hinduistischen Tempel besucht, direkt an den Klippen zum Meer gebaut wurde. Ein wunderschöner Tag.


Jimbaran Beach


Dreamland Beach



Padang Padang Beach


 Der Tempel von Ulu Watu
 






Das Hostel, in dem ich wohnte, wird von Balto und Heidi geführt. Balto ist aus Indonesien und Heidi ist aus Deutschland. Die Beiden waren so freundlich und haben den Hostel eine ganz liebevolle Atmossphäre verliehen. Balto hat uns dann erzählt, dass er ein Haus im Norden von Bali hat. Er hat uns ein supergünstiges Angebot gemacht, mit einem Bus hinauf zu fahren und dann in seinem Haus zu bleiben für ein paar Tage. Da konnte ich nicht Nein sagen. Angeschlossen haben sich noch Heath aus Kanada, Astrid und Thea aus Dänemark, Yanise aus Holland und Viktoria aus Schweden.
Bevor wir abgereist sind, hatte ich noch einen letzten Tag in Kuta. Ich habe mich auf in einen Wasserpark gemacht mit riesigen Rutschen. Dort habe ich den ganzen Tag verbracht. Was für ein Spaß. Insgesamt haben mir die ersten Tage in Bali richtig gut gefallen. Aber auch die nächsten Tage wurden richtig geil…





Freitag, 11. Oktober 2013

Eine Romanze geht zu Ende



Eine Romanze geht zu Ende, nach 2 Jahren und 5 Tagen muss ich nun leider die Trennung bekannt geben. Das ist die totale Zeit, die ich in Australien verbracht habe. Dies ist nun der definitiv letzte Eintrag aus Australien. 736 Tage. Jeder einzelne bleibt unvergesslich. Die letzten 2 Wochen waren nur nochmal eine kleine Zugabe. Eines ist mir dann aber doch noch aufgefallen. Westaustralien schlägt definitiv die Ostküste. Die Westküste Australiens übertrumpft einfach alles, was ich bis jetzt gesehen habe, selbst den Pazifik.

Wenn ihr jedoch glaubt, die Reise geht zu Ende, dann liegt ihr falsch. Wir tauchen jetzt in ein ganz neues Kapitel ein. Es geht auf nach Bali, Indonesien. Ein Teil meines Herzens lasse ich jedoch hier in Australien!

Byron Bay

Meine letzte Station in Australien: Byron Bay. 3 Tage habe ich hier verbracht.  Noch ein allerletztes Mal australische Luft geschnuppert. Noch ein letztes Mal den australischen Lebenstil gefröhnt. Noch ein letztes Mal Alles genossen, was ich in den letztes 2 Jahren genossen habe. Ohhh… Ich werde dieses Land so vermissen. Aber kommen wir zu Byron Bay. Byron Bay ist ein kleines Städtchen 1 Stunde südlich der Gold Coast. Auch hier dreht sich Alles ums Surfen. Es gibt einen wunderschönen Wanderweg an der Küste entlang, der hinauf au einen Leuchtturm führt, von dem man einen wundervollen Ausblick auf das Umland hat. Nun habe ich ja schon so ziemlich jedes Tier in Australien in der Wildnis gesehen. Känguruhs, Krokodile, Schlangen, Koalas, Emus, Schildkröten, Delfine und und und. Ein Tier war aber noch auf meiner Liste, dass ich selbst im Pazifik nicht gesehen habe. Riesengroße Blauwale. Und nun ratet mal, welches Spektakel mir sich auf diesen Wanderweg geboten hat. Richtig. Riesengroße Wale springen im Meer aus dem Wasser. Ihr glaubt mir nicht, dann seht es selbst auf den Bildern. Auch eine ganze Horde Delfine sind an der Küste entlang geschwommen. Australien machts möglich :) Außerdem befindet befindet sich auf dem Weg auch noch der östlichste Punkt des australischen Festlandes. Am zweiten Tag habe ich mich natürlich selbst nochmal aufs Surfboard geschwungen und ein letztes Mal die Wellen geritten… also zumindest versucht :D Am letzten Abend ging es dann nochmal feuchtfröhlich her bei einem Bikini Contest in einen der lokalen Clubs. Ich hatte meinen Spaß. 

Byron Bay ist ziemlich relaxt und hat einiges zu bieten. Allerdings hätte ich mir ein wenig mehr von Byron Bay versprochen. Viele Backpackern schwärmen von Byron Bay. Sooo toll fand ich es dann aber auch nicht. Es ist ungefähr in die Kategorien von Noosa und Agnes Water einzuordnen. Oder vielleicht habe ich einfach zu hohe Erwartungen nach 2 Jahren Australien haha.















 Riesige Buckelwale



Surfers Paradise & Gold Coast

Nach meiner Woche in Brisbane ging es auf nach Surfers Paradise. Ich muss mal erwähnen. Dass ich den guten alten Brendan ziemlich vermisse. Der hätte mich wahrscheinlich immer noch überall hingebracht. So musste ich jetzt wieder auf den konventionellen Zug und Greyhoundbus zurückgreifen.
Surfers Paradise liegt an der Gold Coast. Die gesamte Küste bildet eine einzige Stadt. Die einzelnen Städte, wie Surfers Paradise, gehen nahtlos ineinander über. Die gesamte Gold Coast ist die 6 größte Stadt Australiens mit 600000 Einwohnern. Der Hauptort, wo es auch die ganzen Wolkenkratzer zu bestaunen gab, ist Surfers Paradise. Wie der Name schon sagt, dreht sich an der Gold Coast alles ums Surfen. Irgendwie kamen bei Surfers Paradise so ein wenig Erinnerungen an Dubai hoch, wo an jeder Ecke Wolkenkratzer gebaut werden. Das Komische ist, dass es in Surfers Paradise fast keine Bürohochhäuser gibt, sondern alle Wolkenkratzer sind entweder Hotels oder Wohnungen. 

Ich habe selbstverständlich ein wenig am Strand verbracht und bin ein wenig durch die Stadt geschlendert. Dann bin ich auf die Aussichtsplatform des Q1-Towers hochgefahren. Der Q1-Tower ist mit über 300m das höchste Gebäude Australiens, ja sogar der gesamten südlichen Hemissphäre. Nicht in Sydney oder Melbourne, nein in Surfers Paradise steht das höchste Gebäude Australiens. Die Aussicht vom 77.Stockwerk ist natürlich fantastisch, zumal man auch noch den Strand und das Meer sehen kann. Dann bin ich auch noch in eine Show gegangen, die sich Infinity nennt. Im Dunkeln wurden einen mit Lasern und Lichtern die Unendlichkeit näher gebracht. Man durfte leider keine Bilder machen. War es aber wert.
Dann habe ich mir am letzten Tag noch ein Fahrrad geschnappt. Man will ja auch ein wenig fit bleiben nicht war ;) Naja jedenfalls ging es dann an der Küste entlang 10km bis Burleigh Heads, wo man noch mal einen schönen Ausblick auf die Wolkenkratzer von Surfers Paradise hatte. 

Manche Leute reden Surfers Paradise und die Gold Coast ein wenig schlecht, weil es halt sehr glamurös und schicki-micki ist, aber ich fand es wirklich schön dort. Es ist schon sehr touristisch dort (wie auf Malle wahrscheinlich), aber ich bin trotzdem froh mal vorbeigeschaut zu haben. 








Der Q1-Tower


 ...und die Aussicht von oben