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Dienstag, 29. November 2011

Skydive und Great Barrier Reef

Nachdem ich einen Tag in Cairns entspannen konnte ging es auch direkt zum nächsten Highlight. Am 17.Novembehat mich morgens ein Shuttle Bus abgeholt, der mich nach Mission Beach gefahren hat, wo ich bereits für eine Nacht war. Der langersehnte Skydive stand auf dem Programm. Ich wusste nur nicht, ob ich mich freuen sollte. Es sollte hinaufgehen auf 14,000ft, also ca. 4,2km Höhe. Ich sollte aus einem Flugzeug springen. Oh mein Gott. Auf was hatte ich mich da nur eingelassen. Ich muss verrückt sein. Da ich etwas Höhenangst habe, erschwerte das die ganze Sache. Bis 12:30 musste ich dann in Mission Beach warten. Und dann war es soweit. Steve, mein Tandempartner, legte mir die Ausrüstung an und mein Herz rutschte immer mehr in die Hose. Als mich Toddy, mein Kameramann, der mich während des Sprunges gefilmt hat, interviewt hatte, habe ich noch über meinen innerlichen Kampf hinweggetäuscht. Dann ging es im Bus 20 Minuten zum Flugplatz nach Tully. Ok es war vielmehr eine Schotterpiste als ein Flugplatz. Die Cessna hob ab. Was sich mir dann für ein Ausblick bot, war einfach traumhaft. Australien von oben. Wunderschön. Das Wetter war auch super. In Cairns hatte es am Morgen noch aus Strömen geregnet. Aber als wir im Flieger saßen, waren lediglich Wolken im Hinterland zu sehen. An unserem Sprungplatz schien die Sonne. Dennoch konnte ich diesen Ausblick nur bedingt genießen. Ich saß völlig verkrampft zwischen Steve’s Beinen und jeden Meter den es höher ging begann ich mit meinem Leben etwas mehr abzuschließen ;) Kleiner Spaß. Ich wusste nicht was mich erwartet. „We are at 7,000ft now, Sebastian.“ Sagte mir Steve. Ich konnte es nicht glauben, dass wir gerade erst bei der Hälfte angekommen waren. Noch mal doppelt so hoch?  Und dann kam das Signal, dass wir die Absprunghöhe und den Absprungplatz erreicht hatten. Ein Springer öffnete die Tür. OH MEIN GOTT. Ich konnte nun 4,2km direkt auf den Ozean und das australische Festland schauen. Sprachlos. Zum Glück musste ich nicht als erstes springen. Als erstes sprang ein schottisches Mädel aus dem Flugzeug. Die Arme. Dann kletterte Toddy aus dem Flugzeug und hielt sich wie ein Stuntman außen fest. Der ist verrückt. Steve schob mich näher zum Ausgang. Die nervenaufreibendsten Sekunden meines Lebens. Meine Füße baumelten aus dem Flugzeug und ich saß in der Tür, unter mir 4,2km nur Luft. Three, Two, One, ein letzter Gruß in die Kamera und es ging los. Was dann folgte, waren die genialsten und atemberaubendsten  60 Sekunden, die ich je hatte. Wir fielen 60 Sekunden lang Richtung australischen Erdboden. Das Witzige, man hat überhaupt nicht gemerkt, dass man fällt. Es fühlte sich eher an, als ob man schweben würde. Der Boden kam nur langsam näher. Und dabei diesen Ausblick zu genießen. Einzigartig. Nach 60 Sekunden öffnete Steve dann den Fallschirm und wir konnten noch ca. 3 Minuten den Ausblick über Mission Beach genießen bevor wir sicher gelandet sind. Meine Adrenalinkurve muss sämtliche Grenzwerte überschritten haben. Fazit: Einen Skydive muss man gemacht haben und ich will nochmal :)




Und hier ist der Link zum Youtube Video meines Skydives:



Eigentlich wollte ich nur einen Tagestrip zum Great Barrier Reef machen. Etwas Schnorcheln gehen und einen Introductory Dive machen. Aber wie es so ist, bin ich nur einmal hier und ich habe mich entschlossen meinen Tauchschein am berühmten Great Barrier Reef zu machen. Am Morgen nach dem Skydive ging es dann auch schon los. Ihr seht, dass Backpackerleben ist nicht einfach :D Die ersten 2 Tage haben wir im Pool und im Klassenraum verbracht. ProDive hat sogar deutschsprachige Kurse angeboten und so hatten wir den Unterricht mit Rafael, einem deutschen Tauchlehrer. Ich hätte mir das ganze auch auf Englisch angetan, aber wenn es denn schon mal einen deutschen Kurs gab, warum nicht. Am ersten Tag hatten wir dann noch einen medizinischen Check und am Ende des zweiten Tages mussten wir dann noch die Theorieprüfung absolvieren. Am nächsten Tag ging es dann zusammen mit der englischen Tauchgruppe und bereits zertifizierten Tauchern für 3 Tage auf der Scubapro zum Reef hinaus. Was ich die 3 Tage dort unten erlebt habe ist mal wieder nicht mit Worten zu beschreiben. Schaut euch einfach die Bilder an. Die ersten 4 Tauchgänge haben wir mit Rafael gemacht, um unseren Open Water Diver Kurs zu beenden. Ich darf nun bis 18m tief auf der ganzen Welt tauchen gehen. Ich habe mich dazu entschlossen, 3 von unseren insgesamt 9 Tauchgängen dazu zu benutzen, den Advanced Open Water Diver zu machen, mit dem ich bis auf 40m tief tauchen darf. Darunter war ein Nachttauchgang, der ziemlich geil und beängstigend war. Fische fühlen sich vom Licht angezogen, so dass wir vom Boot aus schon Haie gesehen haben. Dann sind wir einmal bis 30m abgetaucht, was schon ziemlich spektakulär ist. Die Farben ändern sich in dieser Tiefe. Wir hatten eine Cola Dose mit, deren Farbe nicht mehr rot war, sondern schwarz. Wir haben Cola getrunken 30m unter dem Meeresspiegel und oben drauf hat mich noch eine Seegurke angeschissen. Ich habe das Zeug erst an der Oberfläche wieder abbekommen, so fest hat das geklebt. Auf meinem vorletzten Tauchgang habe ich mir dann auch mal eine Unterwasserkamera ausgeliehen und Bilder gemacht. Der gesamte Tauchkurs über 5 Tage hat mich insgesamt 1000$ gekostet (800€). Aber es war jeden Cent wert. 

 Nemo
















 Whitetip-Shark

 Das bin übrigens ich! Kein Scherz.






 Nun entspanne ich noch bis zum 4.Dezember hier in Cairns. Dann geht mein Flieger nach Melbourne in den Süden Australiens.Was für eine aufregende Zeit hier an der Ostküste.

Roadtrip around Cairns

Lang, lang ist es her, dass ich etwas gepostet habe. Das liegt einfach daran, dass ich in den letzten 2-3 Wochen so viele schöne Dinge unternommen habe. Deshalb werde ich heute auch 2 Posts machen. Wie schon erwähnt habe ich mich mit Andreas getroffen und ein Auto gemietet. Die Landschaft hier im Norden Australiens ist einfach atemberaubend. Aller 10km wechselt hier die Vegetation und Umwelt. Regenwald, supergrüne Weiden, Hügellandschaften, Steppe. Wir haben alles gesehen.
Zunächst sind wir nach Kuranda gefahren, einen Ort der 30km von Cairns entfernt etwas höher in den Bergen mitten im Regenwald liegt. Es ging eine schöne, lange Serpentinenstraße hinauf, bis wir in Kuranda angekommen sind. Kuranda selbst ist voll das Touridörfchen. Es fährt von Cairns eine nostalgische Eisenbahn nach Kuranda hinauf und es gibt eine Seilbahn, die vom Tal nach Kuranda hinauf führt. Es war schon witzig den Bahnhof und einen Zug mitten im Regenwald zu sehen.





Das Highlight in Kuranda waren jedoch die Wasserfälle des Barron River, wo auch die Seilbahn und die Eisenbahn entlang führen. Ein gigantischer Wasserfall, der ziemlich tief nach unten stürzt.




Dann ging es weiter den Captain Cook Highway entlang an der Küste nach Mossmann, wo wir uns den Mossmann Gorge angeschaut haben, ein Gebirgsfluss mitten im Regenwald, wo man sogar baden gehen konnte.

 Mossmann Gorge

Lookout am Captain Cook Highway

Weiter ging aus hinauf in den Daintree National Park und zum Cape Tribulation., das ca. 200km von Cairns in Richtung Norden entfernt ist. Die Fahrt dahin war schon sehr beeindruckend. Wir mussten die Fähre über den Daintree River nehmen, um nach Cape Tribulation zu kommen. Das besondere hier am Cape Tribulation ist, dass hier der Regenwald direkt an den Strand herankommt und der Regenwald hier der älteste in ganz Australien ist. Wir haben dann dort auf einem Parkplatz im Auto übernachtet.  Das war schon ganz schön gruselig und unbequem in einem Kleinwagen, zumal am Strand hätten auch Krokodile auf uns lauern können.




Am nächsten Morgen haben wir dann noch einen Bushwalk durch den Regenwald gemacht bevor in das Cape Tribulation Discovery Center gefahren sind. Hier sind wir über Brücken und Wege durch den Regenwald gelaufen, wie man sie aus dem Dschungelcamp kennt. Es war schon sehr impossant mal die verschiedenen Ebenen des Regenwaldes zu betrachten. Wir haben hier einiges über die Tiere und Pflanzenwelt in den Regenwäldern gelernt. Hier hatte man das Gefühl ein Teil des Regenwaldes zu sein. 








Danach ging es zurück nach Süden. Wir sind noch einmal am Mossmann Gorge vorbei gefahren, um uns zu baden, denn wir hatten ja letzte Nacht keine Duschen gehabt :) Dann ging es auf nach Port Douglas, wo wir bis auf einen netten Lookout auch nichts weiter Interessantes gefunden haben.


Danach sind wir ins Landesinnere gefahren zu den Tablelands, wo wir dann auch die letzten 3 Tage unseres Trips verbracht haben. Die Tablelands sind einfach wunderschön. Schon allein die Landschaft beim Fahren zu sehen, ist ein Erlebnis wert. Man kann das mal wieder nicht in Worte fassen. Deshalb schaut Euch einfach mal
die folgenden Bilder an, um Euch zu zeigen, wie facettenreich die Tablelands sein können.

 Grüne Wiesen, soweit das Auge reicht

 Dies nennt man Highway (Autobahn) hier in Australien. 
Seelenruhig kann man hier langfahren.
 Bananenplantagen ohne Ende

 Termitenhügel



Unser erster Stop in den Tablelends war Mareeba. In Mareeba selbst gibt es nichts zusehen. Deshalb sind wir weiter zur Granit Gorge gefahren. Dies ist ein Stück Land, wo sich Granitfelsen aneinander reihen. Gepaart mit einem Fluss und wunderschönen Wäldern kann man hier für 10$ herumlaufen. Jaja, die Aussies machen hier aus allem eine toristische Attraktion. Das ist schon manachmal seltsam, welche Naturschauplätze sie einem als weltbesten, atemberaubenden Schauplatz verkaufen wollen. Das Schöne hier war, dass man Wallabies füttern konnte. Eines hatte sogar ein junges in ihrem Säckchen sitzen. Soooo süß!






Wir sind dann weiter über Aterthon nach Yungaburra gefahren, wo wir die zweite Nacht in einem gemütlichen Hostel verbracht haben. Am nächsten Morgen ging es dann zunächst Schnabeltiere beobachten. Leider haben wir keines gesehen. Dann ging es zum Curtain Fig Tree. Dieser Baum ist einfach nur abgefahren.


Danach ging es um den Lake Tinaroo zu Cathedral Fig Tree, der dem Curtain Fig Tree sehr ähnelt, bevor wir zwei Kraterseen besucht haben.











Nachdem wir noch einen anderen sehr tiefen Kratersee besucht hatten, ging es dann weiter zu den Innot Hot Springs. Zunächst dachten wir, ob man uns hier verarschen will. Es war ein Dorf mit vielleicht 10 Häusern, das an einem kleinen Bächlein liegt. Hier sollten irgendwo heiße Quellen sein. Wir haben jedoch keine gefunden, bis man uns sagte, dass der Bach die heiße Quelle ist. Ungläubig haben wir uns an den Bach begeben und den Fuss hineingehalten. AUTSCH! Fehler! Das Wasser war fast kochendheiß. Unter dem Bach ist eine Magmakammer, der den Fluss aufheizt. Und siehe da, die Aussies haben ihre nächste Touriattraktion. Es roch verdammt nach Schwefel. Dennoch haben wir es gewagt, Eier in dem Bach hart zu kochen. Leider hat es nicht funktioniert. Aber wenigstens heißes Wasser für Tee konnten wir machen :) An dem Bach bin ich auch meinem ertsen richtigen Känguruh begegnet. Ganz schön groß so ein Känguruh.








Wir haben dann nach einem Abendessen an der öffentlichen Grillstation in Ravenshoe an den Millstream Falls mal wieder im Auto übernachtet.



Am letzen Tag sind wir dann über Millaa Millaa und Innisfail nach Cairns zurückgefahren und haben unterwegs jede Menge Wasserfälle mitgenommen sowie einen 2,5km langen Abstieg vom Palmerston Highway zum Johnston River.

 Millstream Falls

 Millaa Millaa Falls
Hier konnte man sogar schwimen gehen und sich unter den Wasserfall stellen.

 Eli Falls

 Mungalli Falls
 Johnston River

 Josephine Falls 
Diese Wasserfälle waren besonders cool. Hier waren die Felsen so glatt, dass man sie wie eine Wasserrutsche benutzen konnte. Hat ziemlich Spaß gemacht.

 Nach über 900km hat sich dann unser 4tägiger Roadtrip dem Ende genähert und ich bin wieder in Cairns angekommen.